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Auf den Standpunkt kommt es an

Sittlichkeit

©Wikipedia:
Sitte ist eine durch moralische Werte, Regeln oder soziale Normen bedingte, in einer bestimmten Gruppe oder Gemeinschaft entstandene und für den Einzelnen verbindlich geltende Verhaltensnorm (vgl.Ferdinand Tönnies, Die Sitte, 1908). Meist beruht sie auf Tradition und Gewohnheit (= „Usus“). Eine Sitte ist jedoch mehr als Gewohnheit; denn es gibt auch als schlecht bewertete Gewohnheiten (Unsitte).

Sitte ist demnach ein positiver Begriff. Werden sittliche Werte nicht eingehalten, so spricht man von Unsitte oder dem Verfall von Sitten.

Gewöhnlich schlagen sich Sitten und religiöse Werte in der Gesetzgebung und dem politischen System der Völker und Staaten nieder. Blüte und Niedergang einer Gesellschaft lassen sich daher schon seit Bestehen der Menschheitsgeschichte an den gepflegten bzw. nicht gepflegten Sitten rekonstruieren und - aufgrund eben dieser Jahrhunderte langen Erfahrungen - auch für die Zukunft prognostizieren.

Sünde

Schon vom Anbeginn der Welt (Adam und Eva) nahm in der Menschheit die Sünde ihren Lauf. Dabei gab und gibt es immer wieder von Betrug, großen Ausschweifungen bis zu Mord und Kriegen Phasen, in welchen auch die großen Mahner und Retter auftraten. Der größte davon, Jesus Christus, gab viele Zeichen des rechten Weges und lebte diesen auch bis zu seinem Tod am Kreuze, mit dem er alle Sünden dieser Welt auf sich nahm.

Wenn ich hier meine Standpunkte zu verschiedenen gesellschaftlichen Themen beschreibe, dann fallen mir immer wieder historische Parallelen wie Vertreibung aus dem Paradies, Sodom und Gomorrah, Tanz um das goldene Kalb, Brot & Spiele, Jesus vertreibt die Häscher aus dem Tempel, etc. ein, zu welchen ich leider vielfach den Bezug zur Gegenwart sehe. Ich würde mir dann ebenfalls so manche Vertreibung des Frevels und der Wolllust aus den gottlosen "Paradiesen" und "Tempeln" dieser Welt wünschen.

Gerade die heutige Gesellschaft vorwiegend in den reichen Industrieländern "nimmt vom vergifteten Apfel der Versuchung", "tanzt um goldene Kälber", "spottet gegen Gott und Religion", "frisst, sauft, spielt und hurt wie in Sodom und Gomorrah".

Ohne Sittlichkeit hört die menschliche Würde auf. Was der Sittlichkeit widerspricht, kann die Sinne reizen, aber nimmer dem Geiste gefallen, weil es dem Geiste selbst widerspricht. Es gibt aber keine wahre und dauernde Sittlichkeit ohne Religion. Denn der Geist der Sittlichkeit ist der Geist Gottes.

Heinrich Bone †
Deutscher Philologe und Pädagoge

Die Demokratie ist keine Frage der Zweckmäßigkeit, sondern der Sittlichkeit.

Willy Brandt †
Bundeskanzler, Friedensnobelpreisträger

... Beispiele sind:

  • Lug und Trug von Unternehmern und Politikern inkl. Selbstbedienung und Korruption des Finanzkapitals  
  • Materialismus, Egoismus, Atheismus 
  • "Brot & Spiele"-Gesellschaft ("Erst kommt das Fressen, dann die Moral")  
  • Gewalt und Sex in den Medien, Pornografie, Sodomie, Prostitution 
  • Überbewertung und Fanatismus im Profisport (Fußball, Formel 1, Boxen etc.) 
  • Gotteslästerung in Karikatur (Titanic, Charlie Hebdo) und Kabarett

In besonders grassen Fällen wünscht man sich daher:
"Mit der Peitsche gehören sie aus dem Paradies und Tempel des Herrn vertrieben um im Fegefeuer zur Besinnung zu kommen!" 

© Boris Olshansky
Jesus and the Money Changers

Körperliche Sucht

Neben dem Sexualtrieb unterliegt der Mensch in der Wohlstandsgesellschaft auch noch folgenden schlechten Gewohnheiten, welche sich bei vielen Menschen vielfach schon zur sog. Sucht entwickelt haben:

  • Drogenkonsum
  • Rauchen
  • Übermäßiger Alkoholgenuss
  • Übermäßiges Essen
  • Ungesunde Ernährung (z.B. Fastfood, Fleisch und Wurst)
  • Schlafmangel
  • Stress
  • Faulenzen (keine Bewegung)

Neben der Gesundheitsschädigung des Einzelnen verursachen diese Suchten auch erhebliche volkswirtschaftliche Schäden, insbesondere in der Gesundheitsfürsorge (Stichwort: Hohe Krankenkassenbeiträge!) aber auch in der grundsätzlichen moralischen Einstellung der Menschen hinsichtlich einer verminderten Selbstkontrolle. Gerade Letzteres hat immer mehr gesellschaftliche Auswirkungen auf das Sozialverhalten der Menschen ("sich Gehen lassen", Brutalität) bis hin zur Kriminalität.

Notwendige staatliche Maßnahmen zur Suchtbekämpfung

Die Bekämpfung körperlicher Suchten darf daher nicht nur in der Eigenverantwortung des Einzelnen bleiben, sondern muss auch staatlicherseits betrieben werden. Allen voran darf das Suchtverhalten nicht auch noch staatlicherseits unterstützt werden, was leider z.B. durch die Duldung von immer mehr öffentlichen Festivitäten mit begleitenden Sauf- und Fressorgien (z.B. alle Arten von Volksfesten) gefördert wird (■ Brot & Spiele).

Folgende staatliche Maßnahmen sind daher erforderlich:

  • Verbot und harte Bestrafung jeglichen Drogenkonsums und Drogenhandels (keine Ausnahmen!)
  • Drastische Steuern auf Zigaretten und Alkohol. Die Preise hierfür müssen sich dadurch mindestens gegenüber den heutigen Preisen verzehnfachen.
  • Hohe Steuern auf alle Süßwaren und zuckerhaltigen Speisen und Getränke.
  • Hohe Steuern auf Fleisch- und Wurstwaren.
  • Drastische Eindämmung von Volksfesten und Märkten aller Art mit überwiegendem "Fress- und Saufcharakter".
  • Grundsätzliche Verteuerung aller Lebensmittel.
  • Verbot aller Massentierhaltungen.
  • Verbot aller Fastfood-Ketten (z.B. McDonalds, Burger King etc.).
  • Verbot aller Lebensmittel-Supermärkte (nur noch Einzelhandelsgeschäfte).
  • Erhöhung der Krankenkassenbeiträge für nachweisliches, langfristiges gesundheitsschädliches Verhalten. 

Tugenden

Die Sittlichkeit/Unsittlichkeit eines Menschen oder einer Gesellschaft drückt sich überwiegend durch Tugenden/Untugenden aus. Die nachfolgend genannten Tugenden sind daher für mich der Hauptmaßstab für die Moral und Kultur eines Menschen und einer Gesellschaft.

All diese Tugenden/Untugenden sind seit Jahrhunderten bekannt. In unserer heutigen Gesellschaft hat man allerdings immer mehr den Eindruck, dass manche Tugenden meist gar nicht mehr bekannt sind oder häufig als verstaubt und rückständig betrachtet werden, weil sie den Menschen in seinem "berechtigten" Freiheits- und Egowahn nur behindern und einschränken. Sie entsprechen nicht mehr dem sog. Mainstream. Solchermaßen klassifiziert, gerät man als altherkömmlicher "Tugendwächter" sehr schnell ins Kreuzfeuer sog. "moderner" Menschen und wird damit sehr schnell als ewig Gestriger abqualifiziert. Gerade die sog. 68er-Generation - zu der ich altersmäßig ebenfalls gehöre - und politisch gesehen die Grünen, haben diesbezüglich großen kulturellen und moralischen Schaden angerichtet.

Insbesondere aus meinem christlichen Weltbild heraus lasse ich mich jedoch davon nicht beirren und nenne daher an vorderster Stelle meiner Standpunkte die wichtigsten Tugenden für einen sittlich gefestigten Menschen und eine sittliche Gesellschaft.

Primärtugenden

  • Barmherzigkeit <> Un~, Brutalität
  • Demut<> Hochmut, Stolz
  • Enthaltsamkeit (Mäßigung) <> Völlerei
  • Freiheit <> Un~, Abhängigkeit, Zwang 
  • Friedfertigkeit<> Streitsucht
  • Frömmigkeit <> Sündhaftigkeit
  • Glaube, Hoffnung, Liebe (Christliche Tugenden)
  • Geduld <> Zorn 
  • Gerechtigkeit <> Un~, Vorurteil, Schwindel 
  • Gewaltlosigkeit <> Gewalttätigkeit
  • Güte <> Unverschämtheit, Bosheit
  • Hilfsbereitschaft <> Egoismus
  • Keuschheit <> Wollust 
  • Klugheit <> Dummheit, Blödheit
  • Menschlichkeit <> Rücksichtslosigkeit, Gefühllosigkeit
  • Mildtätigkeit <> Geiz, Habgier 
  • Respekt der Jugend vor dem Alter 
  • Sexuelle Züchtigkeit <> Sexuelle Unzucht
  • Tapferkeit <> Feigheit
  • Vergebung <> Vergeltung, Unversöhnlichkeit, Rache
  • Vertrauen<> Mißtrauen, Eifersucht, Hinterfotzigkeit 
  • Wahrhaftigkeit (Ehrlichkeit) <> Verlogenheit, Heuchelei
  • Wohlwollen (Guter Wille)<> Neid

Sekundärtugenden

  • Ausdauer <> Flüchtigkeit, Müßiggang
  • Dankbarkeit <> Un~
  • Disziplin <> Disziplinlosigkeit, Enthemmung
  • Fleiß <> Faulheit, Trägheit 
  • Gastfreundschaft <> Feindseligkeit
  • Gehorsam <> Un~, Trotz, autoritär 
  • Höflichkeit<> Un~, Frechheit, Patzigkeit, Vulgarität 
  • Ordnungsliebe <> Schlamperei 
  • Pflicht­bewusstsein <> Nachlässigkeit 
  • Pünktlichkeit <> Un~
  • Sauberkeit <> Verkommenheit, Laster
  • Sparsamkeit<> Verschwendung, Kaufsucht 
  • Treue <> Un~, Verrat, Ehebruch
  • Zuverlässigkeit <> Un~, Täuschung, Arglist 


Tugend <> Untugend