
Wachstum ins Unheil
Die westliche Politik seit der Industrialisierung wurde u.a. auch hauptsächlich von der sog. Wachstumsphilosophie bestimmt. Nur durch Wachstum der ökonomischen Faktoren könne demnach das Überleben der Gesellschaft gesichert werden - so die Theorie. Das permanente Wachstum des sog. Bruttosozialprodukts gilt seither als Barometer für Wohlstand oder Rückschritt der Gesellschaft.
Erstmals im großen Stil wurde diese Wachstumsphilosophie durch den 1972 veröffentlichtem Bericht des Club of Rome "Grenzen des Wachstums" in Frage gestellt und dessen negative Auswirkungen auf das Überleben der Menschheit prognostiziert. Vieles davon (z. B. Naturkatastrophen, Kriege) ist seither schon eingetreten.
2006 wies der ehemalige Vizepräsident der USA Al Gore mit seinem Film "Die unbequeme Wahrheit" eindrücklich auf die drohende Klimakatastrophe hin. 2007 erhielt er für sein herausragendes Engagement für die Umwelt den Friedensnobelpreis.
Diese Wachstumspolitik führte und führt immer mehr zu:
- Ausbeutung von Menschen
- Plünderung von Rohstoffen
- Flächenverbrauch
- Umweltverschmutzung durch Industrie und Verkehr
- Müllbergen
- Lebensmittelvergiftung
- Stress
Wachstum beherrscht nur die Natur, da sie den Zyklus von Leben und Tod jährlich in den vier Jahreszeiten wiederholt. Erst wenn der Mensch diesen Zyklus verstanden hat und zumindest das Wachstum nicht als Einbahnstraße nach oben begreift, sondern auch Bremsen und sogar Rückschritt akzeptiert, wird er im Einklang mit der Natur "ewig leben".
Leider wird vor allem der Atheismus und der damit unmittelbar verbundene Kapitalismus des Menschen voraussichtlich niemals die "Größe der Natur" erreichen und daher sich selbst ausrotten. Die einzig Überlebende dieses Wahnsinns wird daher schon in naher Zukunft nur die Natur sein, zu deren Bestandteil sich der Mensch seit der göttlichen Schöpfung immer mehr ausgeklinkt hat.
Die Erbsünde von Adam und Eva strebt leider ihrer tödlichen Vollendung zu.
Wachstum wohin? - Ein absurdes 5-Tage-System
©Rayk Anders
Postwachstumsökonomie
©Wikipedia:
Niko Paech (* 9. Dezember 1960 in Schüttorf) ist ein deutscher Volkswirt. Er lehrt und forscht an der Universität Siegen als außerplanmäßiger Professor im Bereich der Pluralen Ökonomik.
Seine Forschungsschwerpunkte liegen unter anderem im Bereich der Umweltökonomie, der Ökologischen Ökonomie und der Nachhaltigkeitsforschung. Paech hat in Deutschland den Begriff der „Postwachstumsökonomie“ geprägt und gilt als vehementer Verfechter der Wachstumskritik.
In seinem Buch ■ Befreiung vom Überfluss geht es hauptsächlich um:
- Einschränkung der weltweiten Rohstoff/-Produktnutzung und Arbeitsteilung und der damit verbundenen Logistik (Globalisierung).
- Stärkung lokaler Versorgungssysteme (gemeinschaftliche
Landwirtschaft, lokale Währung wie z.B. "Chiemgauer").
- Stärkung von lokalen Genossenschaftssystemen (Mehrfachnutzung von Maschinen).
- Stärkung der Langlebigkeit und Reparaturfreundlichkeit von Konsumartikeln.
- Akzentverlagerung in der Bildungspolitik von der abstrakten zur handwerklichen Befähigung und Sesshaftigkeit.
Komplexitätsreduzierung
Ich habe Nico Paech bereits bei einem seiner Vorträge kennengelernt und erinnere mich noch gut an die damalige anschießende Diskussion.
Ein Hauptthema dabei war die überbordende Komplexität im Alltag. Eine Frau schilderte z.B. ihre Ansprüche an das Auto:
"Ich fahre damit nur täglich zur Arbeit und zum Einkaufen. Ich brauche den ganzen elektrischen Schnickschnack nicht wie z.B. Autoradio oder elektr. Fensterheber und dgl., muss das aber beim Kauf mitbezahlen. Ein einfaches, günstiges Auto, welches nur fährt gibt es leider gar nicht zu kaufen!"