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Auf den Standpunkt kommt es an

NEIN zur reinen Wirtschafts- und Konsum-EU

Die heutige EU wurde allein aus wirtschaftlicher Sicht gegründet (EWG = Europäische WirtschaftsGemeinschaft) und hat sich bis heute nahezu ausschließlich aus dem Blickwinkel der Wirtschaft und des Konsums weiterentwickelt. Die logische Konsequenz dieser rein kapitalistischen Sicht war die Einführung des EURO als gemeinsame Währung inkl. der begleitenden Institutionen wie z.B. Europäische Zentralbank (EZB). Europa existiert daher nur als Wirtschafts- und Finanzeinheit, das zeigen auch alle Motivationen von Aufnahmeantragsländern.    

Ich möchte die rein wirtschaftlich-finanzpolitische Sicht Europas nicht gering schätzen, da letztlich die existenziellen Grundlagen einer Gesellschaft erst die Freiheitsgrade einer kulturellen Entwicklung gewährleisten.
Dennoch bin ich der Meinung, dass die rein wirtschaftlich-finanzpolitischen Regelungen in Europa schon längst "out of control" geraten sind. Europäische oder gar globale Großunternehmen operieren nur noch nach kapitalistischer Gewinnmaximierung. Auf der  Strecke bleiben immer mehr mittelständische Unternehmen, Handwerksbetriebe und Einzelhändler. Dies zeigt sich auch im enormen Lobbyismus egoistischer Superreicher und ihrer Unternehmen gegenüber demokratisch gewählten Politikern.

Und gerade die wirtschaftliche Vereinheitlichung Europas, in dem besonders globale Handelsketten für gleiche Konsumgüter sorgen, raubt der seit Jahrhunderten gewachsenen Vielfalt der Menschen im Alltag und in der Kultur ihre kreativen Wurzeln. Europa wird durch die Wirtschaft kulturell verödet und geistig verblödet. Das ist der groß angelegte Versuch von Wirtschaft und Politik zur totalen Kontrolle, die nach ■ Kevin Kelly: Das Ende der Kontrolle nur im Chaos enden kann. Entsprechend dieser grundlegenden Erkenntnisse sind so heterogene Staaten und Völker, wie sie sich in Europa seit Jahrtausenden entwickelt haben, in einem gemeinsamen Staatengebilde mit einheitlichen Regelungen nicht beherrschbar. Alleine die unterschiedlichen Landessprachen sind bereits das k.o-Kriterium Nr.1, welches von den Einheitsfanatikern in Politik und Wirtschaft gewaltig unterschätzt wird. 

Die Menschen in Europa haben sich in den vergangenen Jahrzehnten durch eine hohe Freizügigkeit in den Grenzregulierungen und durch eine hohe Informationsvielfalt in den Medien kennengelernt. Die größte und entscheidende Rolle spielte dabei der grenzüberschreitende Tourismus, welcher die Menschen unmittelbar persönlich zusammenbrachte. Das ist gut so! Dazu braucht es allerdings keinen politischen Wasserkopf, sondern das funktionierte auch schon vor der EU mit den alten Grenzkontrollen. Es reichen allein die Medien (Telefon, Internet, TV) um sich gegenseitig zu verständigen und nähere Kontakte zu knüpfen. Auch Kriege werden so vermieden.
Das politische Europa ist daher nur eine Mär der Industrie und von den Superreichen, um persönlichen Reibach zu machen. Und genau das ist kein gesellschaftlicher Fortschritt sondern der größte Rückschritt in feudalistische Zeiten.

Erst wenn die vielfältigen Menschen und Kulturen Europas in einem föderalistischen System, mit hoher Eigenständigkeit der einzelnen Staaten und einem Abbau wirtschaftlicher und finanzpolitischer (kein Euro!) Abhängigkeiten zusammenleben, haben wir ein vereintes Europa der Menschen und nicht der Wirtschaft.

Dies fördert Eigeninitiative und lässt jedem Volk seine eigene Identität und seinen Stolz. Wir brauchen keinen Wettbewerb "Wer hat den besten Lebensstandard?" sondern "Wer ist der Gücklichste?".
Und Letzters hängt gerade nicht vom Lebensstandard ab!  

Daher:

Kleinstaaterei war sicherlich in den vergangenen Jahrhunderten ein großes Problem und Ursache von Verarmung und sogar Kriegen. Im heutigen Medienzeitalter, in dem jeder Mensch zu jeder Minute jede relevante Aktion, jede Gefahr und jede Chance weltweit mitbekommt, sind die oben beschriebenen Gefahren weitgehend gebannt. Die Demokratie findet heute in den Medien statt. Selbstbedienende und korrupte Politiker behindern heute Demokratie mehr als dass sie von ihnen gefördert wird.

Föderalismus JA!

In diesem Sinne sind auch alle Separationsbestrebungen selbstbewusster Völker wie z.B. Bayern, Schottland, Katalonien, Baskenland, Südtirol, Venetien, Korsika, Wallonen, Flamen etc. zu begrüßen und zu unterstützen.   

Einheitsstaat NEIN!

Der Klimaschutz braucht keine Wirtschaftsmacht sondern genau das Gegenteil!

Das wichtigste Argument gegen eine reine Wirtschaftsmacht EU ist der Klimaschutz!

Alle schädlichen Auswirkungen der Klimakrise, welche wir weltweit und auch bereits in Europa immer stärker verspüren, haben ihren Hauptursprung in der Ausbeutung von Natur und Energie, was wiederum alleine dem enormen Überkonsum in den Industrieländern geschuldet ist. Ein dramatischer Rückgang der wirtschaftlichen Entwicklung, insbesondere der Industrialisierung, wäre daher der wichtigste Beitrag zum Überleben der Menschheit.
Insbesondere die Industrieländer brauchen dringend einen dramatischen Rückschritt im Lebensstandard der Menschen um in naher Zukunft überhaupt noch auf der Erde leben und irgend einen Lebensstandard genießen zu können.

Alle Zusammenschlüsse von Staaten, Unternehmen bzw. Wirtschaftsräumen zum Zweck der Erhöhung der Wirtschaftsleistung sind daher hinsichtlich der Überlebenschancen der Menschheit extrem kontraproduktiv. Dies ist daher das wichtigste Argument überhaupt, die reine Wirtschafts-EU sofort aufzulösen, um den Konsum und damit die Energievergeudung und Umweltverschmutzung dramatisch zurückzufahren.

Die Rattenfängerparolen der politischen Rechten zum EU-Austritt

Wer die Politik aufmerksam verfolgt, wird unschwer feststellen, dass besonders die politisch ultrarechten Parteien in Europa (bei uns die AfD) den Austritt aus der EU bzw. deren Auflösung fordern. Letztlich muss dazu auch der britische Brexit gezählt werden, welcher ebenfalls von den unltrakonservativen Kräften in England betrieben wurde. Mir liegt daher sehr viel daran, mich von dieser ulltrarechten EU-Ablehnung vehement zu distanzieren.

Das einzige Argument dieser Ultrarechten für den EU-Austritt bzw. deren Auflösung ist der Ausländerhass und die damit verbundene rassistische Motivation. Dieser Hass macht sie sogar blind gegen die wirtschaftlichen Nachteile, welche damit verbunden sind. Die Ultrarechten teilen gerade am allerwenigsten mein Hauptargument gegen die EU ► Klimaschutz. Sie würden als allererste gewalttätig aufbegehren und nach einem "neuen Führer" rufen, wenn durch die Folgen des EU-Austritts ihr Lebensstandard sinken würde, was ich als dringend notwendig erachte.

Ultrarechte Parteien, bei uns besonders die AfD, sind daher hinsichtlich ihrer EU-Haltung die allergrößten Rattenfänger für ihre allein rassistische Weltanschauung.