Die Maslow'sche Bedürfnispyramide
Der amerikanische Psychologe Abraham Harold Maslow (1908 -1970)
entwickelte die nach ihm benannte Maslow‘sche Bedürfnispyramide, wonach der Mensch im Laufe seines Lebens aus verschiedenen
Bedürfnisebenen seine Motivation des Handelns zieht. Hauptsächlich beeinflusst
durch seine Umwelteinflüsse (Geburts- und Lebensumfeld) befindet sich jeder
Mensch mehr oder minder stark in einer der 5 Bedürfnisebenen. Entsprechend
ergibt sich daraus auch eine gesamtgesellschaftliche Verteilung, welche in einer
hochentwickelten Industriegesellschaft wie in Deutschland alle 5 Ebenen
umfasst.
Für die weit überwiegende Mehrheit der deutschen Bevölkerung sind die drei unteren Phasen Grund- und Existenzbedürfnisse, Sicherheitsbedürfnisse und Sozialbedürfnisse weitgehend erfüllt. Dies ist hauptsächlich historisches Ergebnis von Aufklärung, Bildung, christlicher Soziallehre und der daraus entstandenen Staatsform der Demokratie.
Das gesellschaftliche Motivationsfeld wird daher bei uns heute weitgehend durch Geltungsbedürfnisse und den Bedürfnissen nach Selbstverwirklichung bestimmt.
Die Maslow‘sche Lehre zeigt jedoch auch sehr deutlich, dass sich der Mensch nach Erfüllung von selbstverständlichen Grundbedürfnissen immer mehr vom Gemeinschaftswesen hin zum Individuum bewegt, welches in der höchsten Stufe (Selbstverwirklichung) seinem Ego freien Lauf läßt. Die Politik passt sich dieser gesellschaftlichen Entwicklung in einer Demokratie automatisch an, da nur damit Wählerstimmen zu gewinnen sind (Populismus). Dies impliziert jedoch den gefährlichen Trend, dass sich auch in der Politik und damit in der Gesetzgebung immer mehr der egoistische Trend bis hin zur Selbstverwirklichung einzelner breit macht. Die Verantwortung für alle, insbesondere für die Schwächeren der Gesellschaft schwindet immer mehr. Andererseits wachsen Macht und Einfluss weniger Reicher, einhergehend mit bis zur Korruption reichenden Selbstbedienungsmentalität von Mächtigen und Politikern.