APR 2016 - Die Affäre Jan Böhmermann und deren mediale Begleitäffäre
Am 31. März 2016 thematisierte der aus Rostock stammende Satiriker Jan Böhmermann in seiner satirischen Late-Night-Show „Neo Magazin Royale“ in ZDFneo die Grenzen von Satire und trug ein Gedicht (siehe unten) über den türkischen Präsidenten Erdoğan vor, das er mit dem Titel „Schmähkritik“ versah. Das Gedicht beinhaltet verschiedene sexuell konnotierte Schmähungen und andere Behauptungen. Böhmermann distanzierte sich dabei ausdrücklich mehrfach von dem vorgetragenen Text und wies darauf hin, damit ausschließlich veranschaulichen zu wollen, wann Spott die Grenze der Satirefreiheit in Deutschland überschreite und strafbar sein könnte (teilweise aus Wikipedia).
Schmähgedicht | |||
Sackdoof, feige und verklemmt, | Kurden treten, Christen hauen, | Von Ankara bis Istanbul, | |
Sein Gelöt stinkt schlimm nach Döner, | Und selbst Abends heißt's statt schlafen, | Pervers, verlaust und zoophil, | |
Er ist der Mann der Mädchen schlägt, | Ja, Erdoğan ist voll und ganz, | Sein Kopf so leer, wie seine Eier, | |
Am liebsten mag er Ziegen ficken, | Jeden Türken hört man flöten, | Bis der Schwanz beim pinkeln brennt, |
Die Affäre Böhmermann ist für mich die Spitze der Verkommenheit unserer westlichen Gesellschaft.
- Da erlaubt sich ein von Narzissmus zerfressener Jan Böhmermann im Schutzmantel der Satire eine ungeheuerliche öffentliche Beleidigung eines Menschen und kommt sich dabei auch noch besonders klug vor, diese Beleidigung selbst als Beleidigung zu bezeichnen und dies seinem Schmähgedicht voranzustellen. Und er findet hierzu auch noch ein Forum in einem öffentlich-rechtlichen TV-Sender!
- Jan Böhmermann verletzt mit seinem Schmähgedicht in gröbster Weise gleich mehrere christlich-ethische Grundsätze, insbesondere "Was du nicht willst, was man dir tu', das füg' auch keinem anderen zu". Das perfide, psychologisch-satirische "Kunstprodukt" eines selbst kritisierten Schmähgedichts schlägt daher voll auf den Verfasser selbst zurück und zeigt seinen völlig abartigen menschlichen Charakter, den man - wenn man bösartig wäre - leicht mit einer vergleichbaren Fäkalsprache, wie er sie gegen Herrn Erdoğan angewandt hat, beschreiben könnte.
Das hat nicht im geringsten etwas mit Satire zu tun sondern ist eher eine der teuflischsten Formen deren Missbrauchs.
- Man muss den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan nicht mögen, um seine Aufregung zu dieser Beleidung zu verstehen. Herrn Erdoğan kann, ja muss man schlimmste Menschenrechtsverletzungen in der Ausübung seines politischen Amtes vorwerfen. Ich gehöre daher ebenfalls zu seinen schärfsten Kritikern und insbesondere auch zum EU-Türkei-Deal in der Flüchtlingsproblematik, der maßgeblich von Frau Merkel eingefädelt wurde. Aber dies rechtfertigt in keinster Weise die Anwendung schmutzigster Persönlichkeitsbeleidigung gegen den Menschen Erdoğan. Seine öffentliche Funktion als Staatspräsident möchte ich dabei gar nicht in den Vordergrund stellen - Stichwort "Majestätsbeleidigung" in Verbindung mit § 103 StGB. Letzteres ist für mich völlig sekundär. Hierzu müssen andere Mittel und Methoden der Kritik und Politik eingesetzt werden.
Auch wenn ich Frau Merkel für ihren Flüchtlingsdeal mit der Türkei heftig kritisiere, so nehme ich es ihr trotzdem ab, dass sie in der "Affäre Böhmermann" nicht die ihr vorgeworfenen billigen, politischen "Kuhhandelsmotive" mit der Türkei im Auge hatte, sondern aus ganz normalem, gesunden Menschenverstand handelte, als sie die juristische Verfolgung der Böhmermann-Beleidigung zuließ - Respekt Frau Merkel! Es bleibt daher zu hoffen, dass auch die deutsche Justiz diese moralische Entgleisung eines Einzelnen, welche das ganze deutsche Volk in Misskredit bringt, mit der Höchststrafe belegt.
Doch das Schlimmste kommt erst jetzt: - In einer beispiellosen Medienkampagne formiert sich ebenfalls im Namen der Presse- und Satirefreiheit eine Solidarisierungswelle mit Jan Böhmermann, die aus meiner Sicht alle daran Beteiligten in die gleiche primitive Fäkalcharakteristik stellt wie Herrn Böhmermann. Natürlich allen voran wieder die Süddeutsche Zeitung, welche ja schon in vielfältigster Weise ihr abartiges Weltbild in diesen Dingen unter Beweis stellt (siehe Verteidigungs- und Lobeshymnen auf Pussy Riot, Charlie Hebdo und Titanic-Magazin).
Man könnte es auch so ausdrücken: Hauptsache der Ar... und die Genitalien werden besungen oder irgendwie religiös motivierte Grundwerte werden verletzt - und schon ist es in den Augen der Süddeutschen Zeitung "anspruchsvolle Kunst" ("Seien sie anspruchsvoll!"). Und auch von den in dieser Hinsicht immer mehr verlotterten Grünen, SPD, FDP und Linken war in dieser Hinsicht nichts anderes zu erwarten. Wie erbärmlich und verwerflich!
Und der Intendant des ZDF, Thomas Bellut, sichert Herrn Böhmermann auch noch jedwede rechtliche Unterstützung zu dessen Verteidigung zu. Nicht nur Herr Böhmermann sondern auch Herrn Bellut muss daher jede moralische Eignung für ihre öffentliche Funktion aberkannt werden. Ebenso allen Journalisten und Politikern, die für eine derartige Schweinerei Verständnis zeigen. Das ist "Sodom und Gomorrah" pur und eine Schande für das ganze deutsche Volk!
- Als katholischer Christ bin ich alles andere als ein Verteidiger des Islam oder islamistisch geprägter bzw. motivierter Staaten wie z.B. der Türkei. Dennoch bin ich der Meinung, das moralische Grundwerte, wie oben beschrieben, religionsübergreifend sind und heutzutage hauptsächlich vom weltweiten Atheismus bedroht sind. Insbesondere aus dem Atheismus, den man mit Fug und Recht einer "Sodom und Gomorrha-Gesellschaft" eines Jan Böhmermann und seiner beschriebenen Verteidiger unterstellen kann, erwachsen immer mehr die fundamentalsten Probleme der gesamten Weltgesellschaft. Hier steht der wahre Feind der Menschheit! Herr Erdoğan ist hierzu nur ihr "nützlicher Idiot".
- Und nebenbei: Als politisch hoch interessierter und engagierter Mensch, der seit Jahrzehnten SPD (inkl. ehemals 30-jähriger Mitgliedschaft), Grüne, Linke, Freie Wähler oder ÖDP und niemals NPD, AfD, FDP oder CSU gewählt hat, wird das Wahlrecht angesichts dieser für mich entscheidenden moralisch-ethischen Fragen immer mehr zu einer Wahllast. Ich bin nahe am Nichtwähler, obwohl ich mir das bisher niemals vorstellen konnte.