Zum Hauptinhalt springen
Auf den Standpunkt kommt es an

© YouTube: Polt - Brauchts des?

Brauchts des?

Hinter Gerhard Polts unvergleichlicher Bühnenpräsenz, in der er seine Figuren scheinbar nur so dahinreden lässt, verbergen sich fein ziselierte und facettenreiche Blicke auf die Menschen und unsere Welt. Es sind seine genauen Beobachtungen, sein Durchdringen unterschiedlichster Charaktere, die elliptischen Satzkonstruktionen, die exakte Wortwahl und sein wohlwollendes Interesse am Menschen, die Gerhard Polts große Kunst ausmachen.
Klappentext zum Buch Gerhard Polt - Brauchts des?

Ich habe mir Gerhard Polts Ausspruch "Brauchts des?" aus seiner genialen Beobachtung der Menschen und des Alltags als Motto dieses Artikels genommen. Vieles was heute als "normal" oder "Standard" angesehen wird, bedarf myfaktisch einer gesunden Hinterfragung seines Sinns und häufig auch des damit verbundenen Aufwands oder der Kosten.

Jeder Mensch macht diese Hinterfragung nahezu täglich völlig im Unterbewusstsein, wenn er sich für etwas entscheidet oder nur uninteressiert vorbeigeht. Erst wenn es störend, bedrohlich oder als ungerecht oder völlig überzogen wahrgenommen wird, kommt die innerliche oder häufig auch nach außen gerichtete Frage "Brauchts des?" (oder auch: Braucht es das?; Ist das nötig?; Muss das sein? etc.). Häufig liegt die Antwort auf "Brauchts des?" nicht etwa bei "Ja!" oder "Nein!", sondern eher bei "Interessiert mich nicht!" oder "So ein Schmarrn!".
Wenn weder Gebot noch Verbot dominieren, dann sagt der Bayern meist "Leben und Leben lassen!".

Die Stammtische sind voll von "Brauchts des?"


Dieses Buch
brauchts
unbedingt!

Beispiele für "Brauchts des?"

Brauchts des? Nein! - Warum?
Millionenausgaben im Profifußball für Spieler, Trainer, Funktionäre, Spielertransfers und Stadionbau Frevelhafter Götzenkult und Verschleuderung von Volksvermögen
Gigantischer Aufwand für Popkonzerte wie z.B. Adele, Taylor Swift, Coldplay etc. Frevelhafter Götzenkult und Verschleuderung von Volksvermögen
Koalitionsregierungen undemokratisch weil "Hinterzimmer-Politik"
Pyrotechnik in Fußballstadien mit teilweise "Nebelspielen" Personengefährdung und Umweltverschmutzung > Pöbel bei Fans und Vereinsverantwortlichen
"Rücktritte" von Profifußballern von der aktiven Karriere oder von der Nationalmannschaft Völlig überzogene Selbsteinschätzung der eigenen Person und Wichtigkeit für die Gesellschaft sowie der entsprechenden "Hypisierung" durch die Medien

2015 - Gasteig und neuer Konzertsaal für München

Da ich seit Jahren Abonnent bei den Münchner Philharmonikern bin, verfolge ich mit großem Interesse die seit einiger Zeit laufende Konzertsaal-Diskussion in München. Aus eigener Erfahrung kenne ich die Philharmonie im Gasteig, den Herkulessaal und verschiedene Konzertsäle und Opernhäuser in Deutschland und im Ausland.

  • Ich halte die Philharmonie im Gasteig für einen international herausragenden Konzertsaal sowohl hinsichtlich Architektur, Ambiente als auch besonders hinsichtlich der häufig kritisierten Akustik.
    Unser Abo-Platz liegt in Block G, Reihe 4 (1. Kategorie). Bei verschiedenen anderen Konzerten bin ich auch schon auf schlechteren Plätzen gesessen und hatte auch dort keinerlei Probleme mit der Akustik. Die Sanierungskritik am Gasteig, welche bereits bis hin zu einem Abbruch diskutiert wird (Aberwitz!), halte ich daher für völlig überzogen.
    Meines Erachtens ist höchstens ein neuer Schliff und Lack für das Podium erforderlich sowie ggf. die Verbesserung einiger Sicherheitsauflagen (welche ich allerdings als Laie nicht erkennen kann).

  • Die Notwendigkeit eines neuen Konzertsaals für München sehe ich insbesondere aufgrund der hohen Investition (Negativbeispiel: Elbphilharmonie Hamburg) nicht.
    Die hauptsächlich vom Dirigenten des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons ausgehende Diskussion ist für mich überwiegend von der Eitelkeit des Dirigenten inkl. der politisch dahinterstehenden CSU geprägt. Insbesondere bei der CSU gilt hier das kindische Neidprinzip: "Die SPD hat den Gasteig (städtisch) und daher braucht die CSU auch einen repräsentativen Konzertsaal, möglichst noch bombastischer als der Gasteig." Mariss Jansons hat diese eitle Schwachstelle der CSU längst erkannt und nutzt sie für seine eigene Eitelkeit. Und wenn ich schon sehe, dass im Vorstand des Förderkreises "Konzertsaal München e.V." der schmierige CSU-Politiker Professor Dr. Kurt Falthauser (BayernLB-Skandal!) sitzt, dann bestätigt mir dies alle meine o.g. Vorbehalte.

  • Ich bin neben den Münchner Philharmonikern auch ein großer Freund vom Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Lediglich der Dirigent des zuletzt genannten Orchesters ist mir unsympathisch (.s. oben). Beide Orchester inkl. dem Bayerischen Staatsorchester (Staatsoper), den Münchner Symphonikern und dem Münchner Rundfunkorchester leisten einen erheblichen Beitrag zum internationalen musikalischen Renommee der Stadt München, Bayerns und Deutschlands.
    Dennoch halte ich die Zahl der Konzertsäle in München auch für diese Dichte an Orchestern für völlig ausreichend. Legt man die Eitelkeit von Dirigenten und Politikern ab, so ist das Ganze lediglich ein Organisationsproblem, welches gerade im kulturell hervorragend ausgestatteten München und Bayern (Schlösser, Kirchen etc.) kein Problem sein dürfte.