
2. Die Konsumreduzierung ist der zentrale Baustein zur Klimarettung
Der Konsum, insbesondere in den reichen Industrieländern des Westens, kann größtenteils nur noch als pervers bezeichnet werden.
Die Kaufhäuser (real und online) aller Branchen, von Lebensmittel über Kleidung bis Wohnung, Elektronik etc. strotzen nur so von überfüllten Regalen und Angeboten in überwältigender Vielfalt. Man hat nahezu niemals das Gefühl, dass zum Ladenschluss die Regale leer sind, nicht einmal bei Frischware wie z.B. Obst und Gemüse. Was waren das noch hinsichtlich Ressourcen- und Umweltschonung segensreiche Zeiten in den Nachkriegsjahren Westdeutschlands, sowie in der ehemaligen DDR, als z.B. die Menschen häufig wochen-, monate- oder gar jahrelang auf ein Konsumgut warten oder sich in der Warteschlange anstellen mussten!
Und hinsichtlich ausgefallener Exotik und Extravaganz bleiben schon für Normalbürger nahezu keine Wünsche mehr offen. Discountermärkte wie Aldi, Lidl, KiK, Teddy & Co. bringen die ganze Welt preisgünstig ins Angebot. "Erdbeeren an Weihnachten", "Rindfleisch aus Südamerika", "Teakholz aus Asien" sind heute ganz normale Konsumwünsche welche auch selbstverständlich erfüllt werden. Und sogar sog. gehobene Qualitätsware findet seinen Billigkanal in schwammerlartig wachsenden sog. Outlet-Centern, welche meist nichts anderes sind als zusätzliche Absatzmärkte, für welche sogar extra in Billiglohnländern produziert wird. Welche Verarschung der Konsumenten hinsichtlich "Qualitätskonsum"!
Aber auch nahezu alle ehemaligen handwerklichen Qualitätslabel - überwiegend aus Europa - sind schon längst dem kapitalistischen Kostendruck (in Wahrheit "Gierdruck" der Unternehmer und Aktionäre) zum Opfer gefallen und werden heute weltweit mit ausbeuterischen Billiglöhnen und minimalen Sicherheitsstandards in den Armenregionen der Welt gefertigt. Begleitet und angefacht wird diese gigantische Konsumorgie durch massive Werbung in allen Medien und rund um die Uhr. Und die viel gerühmte und vehement geforderte Digitalisierung hat für die meisten Menschen nur einen einzigen Reiz: Internet bis in die hinterste Einsiedelei und rund um die Uhr, um auf jeden Werbereiz sofort den Bestellbutton bei Amazon oder ebay drücken zu können.
Konsumsensibilität/-zurückhaltung für das realistisch Nötigste und das realistisch Glücklichmachenste ist daher gleichzeitig die Quelle für Umweltschutz und Lebensqualität. Eine ideale Kombination für die Zukunft des Planeten und der Menschheit!
"Macht euch die Erde untertan" lautete die berühmte Aufforderung Gottes in der Schöpfungsgeschichte an die Menschen, die bis heute Quell von Interpretationen in Richtung einer grenzenlosen Ausbeutung der Natur ist. Man könnte auch sagen, dass dies der von höchster moralischer Stelle abgesegnete Startschuss für einen grenzenlosen Konsum war.
Und so gingen die Menschen daran zu säen und zu ernten, nahmen von allen Früchten der Bäume und Sträucher und schlachteten alle Lebewesen zu Land, zu Wasser und der Lüfte. Sie kleideten sich von den Häuten und Fellen der Tiere und bauten sich Wohnungen aus Erde, Stein und Holz. Das Feuer brachte ihnen Licht und Wärme.
Usw. usw. ... bis zum heutigen Tag, an dem einzelne Superreiche mit Raumschiffen für 10 Minuten die Erde umkreisen, um sich die Schöpfung aus dem Blickwinkel Gottes zu betrachten - Perversion in höchster Potenz!
Man braucht jedoch nicht die Erde umkreisen, um festzustellen, dass der urgeschichtliche "Konsumauftrag" aus der Erde zum großen Teil eine Kloake gemacht hat und in einem "Sauerstoffzelt" beatmet werden muss, da die Hitze immer unerträglicher wird.
Zur Rettung unserer aller "Mutter Erde" ist es daher aller höchste Zeit, diesen falsch verstandenen "Konsumauftrag" auf seine Auswüchse zu hinterfragen und ein äußerst hohes Tempo in der Reduzierung des gesamten Konsums einzulegen. Denn dazu haben wir leider nicht mehr die gleiche Zeit wie das kontinuierliche Wachstum des Konsums voranschritt.
Gut jetzt könnte man argumentieren, dass zur Schöpfungszeit nur Adam und Eva auf der Erde lebten, welche sich - gemäß dem Gottesauftrag "Seid fruchtbar und vermehret euch!" - bis heute auf eine stattliche Zahl von ca 8 Milliarden Nachkommen vermehrt haben. Da reicht ein Apfelbaum nicht mehr aus, um sie zu ernähren. Natürlich ist das der Hauptgrund des wachsenden Konsums. Dennoch ist der heutige Konsum zumindest in den Industrieländern weit überzogen und führte zu einer exzessiven Wegwerfgesellschaft mit gotteslästerlichem Ressourcenverbrauch. Andererseits gibt es Regionen dieser Welt, in welchen Hunger und menschenunwürdiges Wohnen zum Alltag gehören.
Die Konsumreduzierung ist daher in erster Linie auch ein weltweit gerechtes Verteilungsthema.
Erst wenn niemand mehr hungert, jeder Mensch ein würdiges Dach über dem Kopf hat und es nirgends mehr Müllberge gibt, haben wir den rettenden umweltfreundlichen Weltkonsum erreicht.

Dieser Stein der Konsumreduzierung muss ins Rollen kommen ...
Der Luxuskonsum muss erheblich verteuert bis völlig verboten werden.
Angelehnt an die ■ Maslow'sche Bedürfnispyramide müssen verschiedene Stufen von sog. Warenkörben festgelegt werden, wonach alle Konsumgüter und Dienstleistungen hinsichtlich ihrer Notwendigkeit zum Leben der Menschen eingestuft werden. Entsprechend dieser Warenkörbe müssen aufsteigend von absolut zum menschenwürdigen Leben notwendig bis höchster Luxus und daher verzichtbar definiert werden. Entsprechend dieses Warenkorb-Katalogs muss dann die Mehrwertsteuer gestaffelt von 0% (absolut notwendig) bis 1000% (absolut verzichtbar) festgelegt werden. Gleichzeitig müssen anhand dieser Klassifizierung auch bestimmte Luxusgüter (z.B. Schiffsjachten und Luxuslimousinen) völlig verboten werden.
Grundstruktur des Konsum-Warenkorbs entsprechend der Maslow'schen Bedürfnispyramide:
Warenkorb | Grundbedürfnisse | Komfort | Luxus | |
MwSt% | MwSt% | MwSt% | ||
1. | Lebensmittel | 0 % | 10 - 50 % | 100 -500 % |
Kleidung | ||||
Wohnung inkl. Einrichtung | ||||
Gesundheit | ||||
Schutz vor lebensbedrohlichen Naturelementen | ||||
2. | Mobilität | max. 10% | 50 - 100 % | 500 - 1000% |
Medien | ||||
Kultur | ||||
Unterhaltung | ||||
Freizeit | ||||
Konsum muss wo es geht erschwert und nicht erleichtert werden
Dazu sind vor allem folgende Maßnahmen erforderlich:
- Verbot des gesamten Online-Handels (Amazon, ebay, etc.)
- Verbot jeglicher Werbung
- Preiserhöhungen (siehe oben Warenkorb)
- Restriktive Ladenschlusszeiten
- Generell nur werktags von 08.00 - 18.00 Uhr
- Samstag sowie Sonn- und Feiertage generell geschlossen
- keinerlei Sonderöffnungszeiten wie z.B. verkaufsoffene Sonntage oder verlängerter Ladenschluss - Zurückdrängung aller großen Einkaufsmärkte am Ortsrand (zurück zum Einzelhandel in den Innenstädten)
- Verbot aller Discounter- und Outlet-Märkte
- Verbot aller Sonderverkaufsaktionen (SALE, Sommer- und Winterschlußverkauf)